Strip the E-Bike Akku – Der neue „Schocker“ von Velo Hudault pünktlich zu Halloween
Weiße Geistermasse, Blitze und geheimnisvolles Knistern, ein herrlich sonniger und warmer Herbstsonntag und das E-Bike bleibt im Keller …alles dabei um „Strip the E-Bike Akku“ zum neuen Halloween Grusel-Schocker zu machen. Ruhe in Frieden Du mein erster Lithium-Ionen E-Bike Akku, der mich treu bis Kilometer 1043 die Esslinger Höhenmeter vergessen ließ. Ich bin mir sicher Du hättest das auch noch viele weitere Höhenmeter so getan, wenn, ja, wenn ich nicht am Samstag Lade-Methode 2 an Dir ausprobiert hätte…
Zuerst das Bildmaterial… ne, zuerst ein guter Rat bzw. Empfehlung.
Wenn ihr so wie ich euren Akku reparieren wollt oder die noch guten Zellen einem neuen Akkuleben zuführen wollt, ich wollte das BMS (Battery Management System) tauschen, und dann auf einen eng an eng verbauten und mit Silikonmasse vergossenen Akku stoßt …denkt nicht weiter nach und entsorgt den Akku wie er ist. Denkt an eure Gesundheit und eure Bude wollt ihr sicher auch nicht abfackeln und zum Reparieren gibt es da leider leider nichts.
Nachdem ich mir zuerst gedacht hatte per BMS-Tausch zu versuchen den kompletten Akku zu retten und klar wurde, dass das nicht geht, weil das BMS zusammen mit allen Kabeln ebenfalls komplett eingegossen ist, dachte ich mir als nächstes wenigstens die Zellen zu bergen, was sich ebenfalls als nicht machbar erwies. Die Silikonmasse auf der BMS-Entlade-Seite des Akkus lässt sich nicht ohne einen Kurschluss nach dem anderen zu fabrizieren entfernen, selbst dann nicht wenn man auf der gegenüberliegenden Seite des Akkus alles freigelegt und alle Leiterbahnen gekappt hat.
Mittlerweile möchte ich nur noch das Alugehäuse retten, weil es ein optischer Teil des Rahmens ist (halbintegrierter Akku). Das Gehäuse soll nachdem die Zellen entfernt sind als Stauraum für Werk- und Flickzeug und Solar-Ladecontroller dienen, denn nach dem jüngsten Akkuerlebnis und überhaupt für die noch kommenden Solarexperimente kommen dort keine Zellen mehr hinein. Stattdessen kamen im Bezug auf die neu erforderliche Akkulösung folgende Wünsche auf:
- Flexibilität bei der Auswahl des Akkupacks hinsichtlich Form, Kapazität, Platzierung und Anordnung: Z.B.auch der Einsatz von 2 Akkupacks bei dem das eine Akku-Pack den in die Pedale tretenden Mensch unterstützt während das andere ungestört von Entladungen geladen werden kann. Ist Akku-Pack 1 am Ende wechseln die beiden Packs die Rollen usw.
- Platz fürs Tüfteln
- Wissen darum welches Kabel was macht, ohne den Einsatz von proprietären Codes, also hin in Richtung offenes System
- Möglichkeit zum Austausch einzelner Komponenten (Reparier- und Wiederverwendbarkeit)
Jetzt die Bilder vom E-Bike Akku Gruselkabinett…. dazu noch kurz: Die Innenensichten des Akkus entstanden nicht durch irgendeine Borsterei oder Explosion bei dem Versuch von Lademethode 2 (dazu kommen wir noch weiter unten) sondern es wurde alles normal auf- bzw. abgeschraubt und versucht die Silikonmasse soweit zu entfernen, dass das Innenleben aus dem Alugehäuse geschoben werden kann (trotz aller Mühe nicht geglückt).
S1:F2 Einsicht …wenn auch ein bisschen spät
Ab hier ist jetzt Ende Gelände mit dem klein für klein Rausgepopel …mein Bedarf am Geruch angekokelter Silikonmasse für November ist gedeckt
Vom Gefühl her war das ein bisschen so wie das Spielzeug Dino-Archäologie bei dem man Dino-Knochen mit Mini-Hammer und -Meißel aus einer Tonmasse freilegen muss …nur mit dem Unterschied, das bei meinem Spielzeug dazu noch realistischer die „Urblitze“ mit dabei waren wenn man den Spatel an einer falschen Stelle angesetzt hat .. also nochmal: Nicht machen! …ich hab das jetzt auch eingesehen.
Die Bilder vom Endstand.
Auf der einen Seite, hier war weniger Silikonmasse im Spiel, sind die Zellen freigelegt und die Leiterbahnen gekappt bzw. entfernt.
… nützte nur im Bezug auf weiter aufkommende „Gewitter“ leider nichts, denn die gibt es auf der BMS-Seite des Akkus leider weiterhin, weswegen ich jetzt hier abbreche und das Teil zur Entsorgung bringe. Auf der BMS-Seite war / ist die Silikondecke um einiges dicker.
1.11.2021
S1:F0 Prolog – Akku Lademethode 2 – Mit Powerbank anstelle Solarpanel
Hier gab es nichts Spektakuläres sondern nur Frust nachdem mir klar wurde, dass irgendwas dabei kaputt gegangen ist. Gemerkt hatte ich es als der Controller begann den Akku als bereits voll anzusehen (was nicht sein konnte), was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass er die Spannung des Akkus nicht messen kann. Beim Laden mit Solarpanel wußte ich dann, dass ich vergessen hatte kurz auf den Akku-Ladestandanzeige-Knopf zu drücken. Nach der Knopf-Betätigung lag dann die Spannung am Entladeport an, der Controller konnte die Spannung messen, der Ladevorgang begann, die LEDs blinkten normal und zeigten den Ladevorgang mit Solarpanel genau so an wie beim Laden mit den Original-Ladegerät …und das blieb dann auch so bis man mit dem Laden aufgehört hat …oder der Akku voll gewesen wäre, aber soweit hatte ich es ja per Controller und Herbstsonne noch nicht geschafft.
In diesem Fall aber nada. Nach Betätigung des Akku-Ladestandanzeige-Knopfes konnte ich auch mit dem Messgerät keine Spannung mehr messen …eine leichte Besorgnis machte sich breit, ich werde es doch wohl jetzt nicht wirklich geschafft haben, den… aber ich dachte mir das Original-Ladegerät wird das schon wieder irgendwie hinbiegen, aber leider auch da Fehlanzeige …der Ladevorgang wurde nicht gestartet und weiterhin keine Spannung am Entladeport. Oh was für ein Mist, dachte ich mir, nahm den Akku und ab in den Keller und ran ans Bike …Keinerlei Display-Reaktion, was ich schon befürchtet hatte ….und damit war auch fast klar, dass ich morgen, egal wie schön es werden würde, und mann war das ein herrlicher Sonntag, mein E-Bike im Keller stehen lassen muss …obwohl der Akku noch zu ca. dreiviertel voll ist, denn so zeigt mir das die Ladeanzeige am Akku an wenn ich auf den Ladestandanzeige-Knopf drücke …aber eben keinen Saft mehr am Entladeport frei gibt.
Konkret jetzt zu Lademethode 2 mit DC per Powerbank anstatt mit Solarpanel (mit dem bislang alles wunderbar funktionierte). Der Samstag war leicht verregnet und mit Sonnenernte leider nicht viel machbar bzw. war der Akku auch schon bereits voll geladen. Vor dem Ausprobieren der Lademethode per Powerbank (die von besseren Sonnentagen davor noch randvoll mit Sonnenenergie ist) mußte der volle Akku zuerst ein bisschen entleert werden, also rauf aufs Bike und die wunderbar bunte Herbststimmung genossen, ganz ohne das übliche Angerenne unter der Woche gegen den Sonnenuntergang nach Feierabend, sondern zur Abwechslung mal komplett entspannt, einfach durch den Wald dahingleiten und genießen. Super.
Zurück gekehrt stöpselte ich frohen Mutes anstatt dem Solarpanel die Powerbank an, denn der Controller kann mit beiden umgehen, stellte die Ladeeingangswerte am Controller von max. 0,5 (Solarpanel) auf max 1,5 Amp Ladestrom (Powerbank) und Ladespannung von 17,8 (Solarpanel) auf 12 Volt (Powerbank). Der Ladevorgang begann, der Controller machte sein Ding, boostet die Voltzahl hoch auf die momentan passende E-Bike-Akku Ladespannung und gut. Soweit alles wie erwartet.
Wir sind hier ja aber um Dinge weiter auszuloten und dabei ist dann, so denke ich mir das, der Fehler passiert. Den Akku wieder vom Controller abgestöpselt (das hätte ich wohl nicht tun sollen), den max Ladestrom auf 2,5 Amps eingestellt (keine Ahnung ob das die Powerbank überhaupt liefern kann, die kann laut Datenblatt bis max 5 Amp, aber bei 12 Volt) …ich dachte mir der Controller, wenn es von der Quelle nicht mehr Power gibt, wird keinen zusätzlichen Ladestrom dazu zaubern können, wähnte mich also auf der sicheren Seite, stöpselte den Akku wieder an …und halt… beim Anstöpseln (immer noch blank abisolierte Drähte, Stecker sind noch nicht da) leichtes Zischen und minimales Funken beim Anschluss des Minuskabels (aber kein Vergleich zu dem Kurzschluss den ich Tage davor beim Versuch die Akkukapazität zu messen verursacht hatte) … warum??? …ich hatte den Akku angeschlossen als der Controller bereits fröhlich Ladestrom lieferte bzw. hatte ich nicht wie sonst auch den Controller vor dem Anschluss des Akkus in den Setting- bzw. Off-Modus geschalten bei dem er keine Ladespannung abgibt …denn im Controller-Handbuch steht deutlich und klar …zuerst immer den zu ladenden Akku anschließen und dann erst die Stromquelle, also Solar-Panel oder DC. Mein Fehler. So reime ich mir das jetzt zusammen, denn es ist außer dem leichten Zischen beim Anschließen des Akkus nichts weiter passiert, alles ruhig, bzw. danach eben viel zu ruhig. Ab dann ging nichts mehr und ich denke mir, dass das BMS eingegriffen hat oder dabei selbst Schaden genommen hat oder beides …ich konnte am Akku auch beobachten, dass LED 2 und 4 blinkten, das kannte ich noch nicht.
Natürlich habe ich versucht, bevor ich mich an die Zerlegung des Akkus gemacht habe, mich im Internet schlau zu machen ob man den Akku bzw. dessen BMS irgendwie resetten oder wieder zum Funktionieren bringen kann bzw. Infos darüber zu bekommen was das bedeutet wenn LED 2 und 4 blinken, aber leider nichts. Dazu im Pedelec-Forum mehrfach gelesen, dass BMZ keine Infos an Endkunden heraus gibt und deswegen habe ich es gar nicht erst versucht …und kann deswegen auch nicht sagen ob das jetzt so stimmt oder nicht.
Auf der anderen Seite hatte ich sowieso vor die Akku-Dinge ein bisschen besser an meine eigenen Vorstellungen anzupassen. Nicht, dass ich bewusst vor hatte die Dinge, die sowieso kommen werden, auf diese teurere Art und Weise zu beschleunigen aber jetzt ist es eben so und das Bike wartet auf seine neue Stromquelle bzw. kribelt’s dem Rider in den Beinen. Ich hatte die Tage davor schon mal kurz in den Akku reingelinst um die Möglichkeit auszuloten einen zusätzlichen Ladeport so einzubauen, dass man den Akku zum Laden auch am Bike lassen kann, denn so sehr ich es auch schätze den Akku auf einfache Weise abnehmen zu können, wünsche ich mir beide Möglichkeiten (zum Laden musste man den Akku abnehmen) ….und dabei habe ich auch die Silikonmasse entdeckt, die mir sagte, dass Basteleien an der Original-Akku-Lösung schwierig werden könnten …und von vornherein besser eine andere Lösung in Erwägung gezogen werden sollte.
Aus Sicht des Akku- bzw. Bike-Herstellers habe ich nichts zu meckern. Auf einen halbintegrierten Akku prasselt der Regen direkt drauf und da ist zum Schutz der empfindlichen Elektrik das Innere mit einer Silikonmasse auszugießen ein wirksames Mittel. Feuchtigkeit findet sonst ihren Weg über die Kabel ins Innere. Auch dass der Akku so kompakt ist kann man niemandem zum Vorwurf machen …und gedrängte Enge plus reichlich Silikon sind ebenfalls ein guter Schutz davor, dass man sich am Akku versucht, auch hier alles richtig gemacht, nur eben möchte ich genau das: Tüfteln und Dinge ausprobieren wie die Kraft der Sonne auch unterwegs selbst gemacht in den Akku kommt. Also mein eigenes Problem.
Hier jetzt noch Fotos vom Test der Lademöglichkeit 2 per Powerbank, der wie berichtet, gründlich in die Hose ging …zuerst Akku, dann Stromquelle, zuerst Akku, dann Stromquelle… ….und endlich richtige Stecker dran machen.
Wie zu sehen ist, hat die Powerbank auch einen 220 Volt-Anschluss. Dort das Original-Ladegerät anzuschließen bring leider nichts, weil der Anschluss nur max. 100 Watt abgibt. Versucht habe ich es natürlich.
… und noch ein Bild vom Akku-Typenschild damit ich meinen ersten Lithium-Ionen E-Bike Akku (seufz), ein BMZ 10INR19/66-4, in bester Erinnerung behalte.
Wie man lesen kann kommt er aus einem französischen Rad, genauer gesagt aus einem Nakamura e-Complite 960, welches ich im jetzt neueren 1000 Kilometer Beitrag näher beschrieben habe.
S1:F3 Finale Ideen und gleichzeitig auch hoffentlich die finale Folge
Wie ich die Akkuinnereien aus dem Alugehäuse bringe weiß ich leider immer noch nicht so richtig.
Ideen hätte ich schon und für eine davon das passende und größere Holzstück auch schon parat, aber das hätte mit roher Gewalt zu tun und ich kann mir vorstellen, dass die Zellen einen allzu rohen Umgang mit ihnen auf die ein oder andere unangenehme Weise quittieren könnten. Wenn sie wenigstens keine Spannung mehr hätten. Wie lange dauert das denn bis sie sich selbst entladen haben? …oder ich spendier die Akkuenergie einer Glühwürmchen-Hochzeitsgesellschaft, ach ne, die machen das mit der Energiegewinnung ja anders… dann bleibt mir eigentlich nur noch die Methode einen freundlichen Zitteraal zu bitten mir die Spannung abzunehmen ….und dann das mit dem Holzstück zu tun (selbstredend mit dem Akku und nicht mit dem Fisch). Genau so werde ich das vermutlich machen …oder noch besser, ich nehme das Holzstück und schnitze mir daraus das bald fehlende Rahmenteil, das bzw. vor allem das, was es enthält, der fachgerechten Entsorgung zugeführt wird…